Tour de Ski – Horizontale Eiszapfen
Das haben wir nun wirklich noch nie gesehen, horizontale Eiszapfen! Ein neues physikalisches Phänomen, das nur hier am Col des Mosses auftritt? Doch der Reihe nach:
Um halb sechs wurden wir durch ein stetes Tropfen geweckt. Licht an: «Wo könnte wohl das Tropfen heute herkommen?» Natürlich war auch heute wieder die Fantastic-Vent Dachluke unsere sprudelnde Quelle. Dieses Ding ist einfach nicht für die kalte Jahreszeit konstruiert: 3mm dünner Kunstoff zwischen kalter Aussenluft und warmer Innenluft, das muss sich einfach beschlagen! Wir trockneten alles und legten uns nochmals hin.
Da es auch den ganzen Tag immer wieder tropfte, wir aber kein Isolationsmaterial zu Handen hatten, haben wir die Hohlräume nun mit Haushaltspapier als Isolationsmittel gefüllt. Mal schauen, ob diese temporäre Massnahme etwas bringt.
Während der Nacht hatte es draussen etwas geschneit und schon bald wurde der ganze Platz geräumt, jedenfalls dort wo keine Camper standen.
Wir unternahmenn einen Spaziergang ins knapp 2 km entfernte Dorf, um einen frischen Sonntagszopf zu kaufen. Die Tannen waren immer noch voll von frischem Schnee, der Wind fegte ihn teilweise wieder runter.
Beim genaueren Hinschauen entdeckten wir am Chalet horizontale Eiszapfen. Irgendwie muss dort die Erdanziehungskraft um 90° verdreht sein. Ob es drinnen ein physikalisches Speziallabor hat?
Nach dem Frühstück schneite es immer stärker. Gemäss Wettervorhersage sollte es um 14 Uhr besser werden. Doch es blieb eine «Sage» und schneite munter weiter. Ich wollte trotzdem ausprobieren gehen, ob die Skier beim heutigen wärmeren Wetter besser gleiten würden als gestern, wo es so kalt war.