Via Zauberwald nach Bibracte

Sprungschanzen von Chaux-Neuve

Da das Wetter in Mouthe im französischen Jura wieder schön und trocken war, unternahmen wir am Freitag eine knapp 50km lange Velotour. Dabei entdeckten wir ganz in der NĂ€he von unserem Stellplatz eine Anlage mit verschiedenen Sprungschanzen. Wir steuerten diese am nĂ€chsten Tag nochmals mit Jupi auf unserer Weiterfahrt an, um mit unserer Drohne einige Fotos aus der Luft zu machen. Zu unserem GlĂŒck wurde eine der kleineren Schanzen sogar jetzt im Sommer aktiv benutzt. So wie es aussieht ist dies gegen Bezahlung fĂŒr alle Mutigen möglich, vergleichbar mit Bungeejumping.
(Bilder zum Vergrössern und SchÀrfen anklicken)

Karstfelsen mit Zauberwald

Den nĂ€chsten Stopp auf unserer Fahrt Richtung Westen unternahmen wir in der NĂ€he der Ortschaft Molain. Dort gibt es einen Karstweg (sentier karstique de Malrochers). Auf einer etwa 4km langen Rundstrecke wanderten wir durch karstiges Gebiet und einigen Grotten sowie Höhlen. Und wir wurden nicht enttĂ€uscht: Die meisten Steine, Karstfelsen aber auch die BĂ€ume waren mit einer Schicht von grĂŒn leuchtendem Moos bedeckt, was einen richtigen Zauberwald ergab.
(Bild zum Vergrössern und SchÀrfen anklicken, dann weiterblÀttern)

Der Rundweg besteht aus zwei HĂ€lften. Auf beiden Teilen hat es die wunderbar vermosten Felsen und Höhlen, doch die grösste begehbare Höhle entdeckten wir fast am Schluss der zweiten HĂ€lfte: Sie besteht aus vier grösseren RĂ€umen sowie noch weitere kleinen RĂ€ume, in die man aber nur mit «durch den Dreck kriechen» reinkam, was wir unterliessen. Zum GlĂŒck hatten wir das Stativ dabei und konnten auch ein paar Bilder vom innern machen, wenn auch nicht perfekt scharf.
(Bild zum Vergrössern und SchÀrfen anklicken, dann weiterblÀttern)

Bibracte

Unser Etappenziel war Bibracte. Hier gibt es eine grosse AusgrabungsstĂ€tte sowie ein Museum ĂŒber die Zeit der Gallier, die hier im zweiten und ersten Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung eine grosse Siedlung, Oppidum genannt, mit bis zu 10’000 Menschen hatten. Dass Bibracte hier auf diesem HĂŒgel liegt, weiss man erst seit Ende der achtziger Jahre. Aktuell wird noch ĂŒberall gegraben und dank Lasersondierungen mit Flugzeugen weiss man, dass noch sehr viele weitere GebĂ€ude unter der Erde liegen. Es gibt wohl noch fĂŒr Generationen von ArchĂ€ologen*innen Arbeit. Neben vielen anderen europĂ€ischen UniversitĂ€ten ist hier auch der archĂ€ologische Dienst der UniversitĂ€t Lausanne aktiv.
Als wir die ehemalige Ringmauer erreichten, kam eine Frau mit Hund auf uns zu: «Ich bin FĂŒhrerin, wollt ihr etwas ĂŒber diesen Ort hören?» sprach sie uns an. Als wir sie unglĂ€ubig anstarrten setzte sie fort: «Alles ist gratis.» Wir zuckten mit der Schulter und schon rauschte ihr Redeschwall ĂŒber uns. Irgend einmal fragte sie, woher wir kĂ€men und ob wir französisch können

Ihr Französisch hatte einen starken niederlĂ€ndischen Akzent. Nach einer Weile erstarb ihr Redeschwall und sie erklĂ€rte, dass sie am Anfang der Saison immer so viel spreche, entschuldigte sich und ging mit ihrem Hund weiter


Und in diesem Gebiet fand auch die grosse Schlacht von Julius CĂ€sar gegen die Helvetier statt. Je nach Quelle zwischen zwei und dreihunderttausend Menschen aus dem schweizerischen Mittelland verliessen ihre alte Heimat und zĂŒndeten dort alles an, damit niemand zurĂŒck bleiben konnte (so jedenfalls die Sage). Dann zogen sie gegen Westen, wo sie sich ein besseres Leben erhofften und gallische Gebiete erobern wollten. Doch diese vernahmen rechtzeitig von der Karavane aus helvetischen Migranten und riefen CĂ€sar um Hilfe. WĂ€hrend mehreren Tagen im Juli 58 vor unserer Zeitrechnung kĂ€mpften die beiden Parteien gegeneinander. Am Ende besiegte CĂ€sar die Helvetier vernichtend – und schickte sie zurĂŒck in ihre alte Heimat. Schon damals gab es also grössere Probleme mit Migranten und schon damals versuchte man sie wieder zurĂŒck zu schicken


Übrigens: Auch Asterix und Obelix waren hier


Auf dem Parkplatz von Bibracte hat es einen speziellen Teil fĂŒr Camper, auf dem unser Bimobil EX366 gratis stehen darf und wir auch ĂŒbernachten können. Zu unserer Überraschung wurde er wĂ€hrend der Nacht kaum genutzt, möglicherweise wegen dem schlechten Handy-Empfang. Da am Abend immer noch sehr schönes Wetter vorherrschte, warfen wir unseren Grill an und brutzelten darauf zwei Pouletsteaks. Mmmmhhhhhh

Das könnte Sie auch interessieren...

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert