Verschiffung nach Halifax – Fahrzeugabgabe
Zum ersten Mal seit drei Jahren sind wir ohne Jupi, wenn man von den Werkstattbesuchen bei Tartaruga und Mercedes absieht.
Vorbereitungen
Die Habseligkeiten, welche wir die nÀchsten drei Wochen benötigen, haben wir heute Morgen in zwei Reisetaschen gepackt und wÀhrend dieser Zeit noch versucht, das restlich Gas zu verbrennen. Der Zeiger stand bei etwa 0.5%, doch das Gas wollte und wollte nicht weniger werden. Nach 1.5 Stunden stand der Zeiger zwar bei Null, aber das Gas brannte immer noch. Da wir noch ein paar weitere Punkte auf unserer To-Do Liste hatten, beschlossen wir es dabei bewenden zu lassen, drehten den Gashaupthan zu, so dass man weder die Brenner am Herd noch am Backofen starten konnte.
Danach fuhren wir zu einer Tankstelle und tankten nochmals gut zehn Liter Diesel. Der Tank durfte fĂŒr die Verschiffung maximal zu 25% gefĂŒllt sein und wir standen aktuell bei weniger als 10%, die Warnlampe mĂŒsste eigentlich jeden Moment aufleuchten.
Von da ging es weiter zu einer Autowaschanlage, die genĂŒgend hoch fĂŒr Jupi war. Bettina fand eine solche in Buxtehude bei einer Aral-Tankstelle. Mit Hilfe des Satellitenbildes von Google Maps entdeckte sie, dass es neben den Waschboxen noch eine freie, höhere Waschstrasse gab. Hier reinigten wir unser Bimobil EX366 nochmals grĂŒndlich, insbesondere die RadkĂ€sten und RĂ€der mĂŒssen frei von Schmutz sein, so die Vorgabe. Die Reederei wird dann vor dem Verladen zusĂ€tzlich noch eine UnterbodenwĂ€sche durchfĂŒhren.
Danach fahren wir mit Jupi zu unserem Hotel, um die schweren Taschen schon mal abzugeben, so dass wir spĂ€ter vom FĂ€hrhafen nur mit leichtem GepĂ€ck mit der S-Bahn zu unserer Unterkunft zurĂŒck reisen können.
Fahrzeugabgabe
FĂŒr die 12 km vom Hotel zum FĂ€hrhafen benötigten wir fast zwei Stunden, wir kamen in einen kolossalen Stau. Zum guten GlĂŒck hatten wir keinen fixen Abgabetermin und waren heute Morgen zeitig aufgestanden. BĂŒroschluss war um 17:30 Uhr, wir kamen kurz vor 16 Uhr an.
Zuerst musste ich mich am O’Swaldkai melden, die Fahrzeugpapiere dienten der Identifiaktion. Wegen der Umbuchung auf ein frĂŒheres Schiff wurde Jupi zuerst nicht gefunden, doch als der Checkin-Angestellte erfur, dass ich bei Seabridge gebucht hatte, ging alles ganz schnell.
Zur eigentlichen Abgabestelle im HafengelĂ€nde durfte nur eine Person fahren, d.h. Bettina musste in einem Warteraum bleiben. An der Abgabestelle im Hafenareal fuhr ich dann allerdings zuerst vorbei, vom erhaltenen Plan her hatte ich das GefĂŒhl es sei weiter weg… Also drehte ich wieder um und fuhr zurĂŒck.
Am richtigen Ort angekommen, wurde ich Ă€usserst freundlich empfangen und das Fahrzeug wurde von aussen inspiziert. Einmal mehr wurde Jupi bestaunt und ĂŒber das Fahrzeug etwas gefachsimpelt, «… ach schon fĂŒnf Jahre alt? Sieht aber noch super aus …»
Und das wars auch schon bezĂŒglich Abgabe. Ich konnte die Wohnkabine verschliessen und diesen SchlĂŒssel behalten, d.h. niemand kann nun diese betreten. Ich gab nur den MercedesschlĂŒssel fĂŒr das Fahrerhaus / den Motor ab und dieser erhielt dann auch gleich eine Etikette. Mir wurde auf Nachfrage versichert, dass die Fahrerhauskabine wĂ€hrend der Ăberfahrt verschlossen sei, bei den ACL-FĂ€hren sei dies so. Es seien 30 – 35 Wohnmobile an Bord, da sei ein SchlĂŒsselmanagement problemlos möglich. Daneben seien aber noch ĂŒber 1’000 Neuwagen an Bord der FĂ€hre, dort werde kein SchlĂŒsselmanagement gemacht, d.h. dort wĂ€ren die Fahrzeuge offen und die SchlĂŒssel steckten.
(aufs Bild klicken, damit es grösser und schÀrfer erscheint)
Also dann, gute Reise Jupi. Wir sehen uns in Halifax wieder.
Hallo Reto und Bettina
Mit Interesse verfolgen wir eure Reisevorbereitungen fĂŒr Ăbersee. Auch wir beabsichtigen eine Reise mit unserem âBrummsliâ EX366 nach SĂŒd- und Nordamerika zu unternehmen.
Auf Grund eurer Schilderungen sieht es so aus, dass der Gastank fĂŒr die Verschiffung nicht mehr mit Stickstoff gespĂŒlt werden muss. Ist das richtig? Das wĂ€re ja schon mal eine Erleichterung.
Wir wĂŒnschen euch auf jeden Fall eine tolle Reise.
Markus und Elsbeth
Hallo Markus und Elsbeth
Soviel ich rausgefunden habe, hĂ€ngt die Gastank-Leerung und ev. notwendige Reinigung, wie auch was man alles mit dem Fahrzeug mitnehmen darf, sehr stark von der Reederei, dem Abfahrts- und Zielort sowie der Agentur ab. Wir haben deshalb ACL, Hamburg-Halifax sowie Seabridge gewĂ€hlt und dort war keine Gastank-Reinigung notwendig, ja es wurde nicht einmal kontrolliert, ob der Gastank leer war. Aber das war wahrscheinlich ein «Vergessen» des Hafenarbeiters, weil er von unserem Jupi so begeistert war… Vielleicht habt ihr mit eurem Brummsli schon Ă€hnliche Erfahrungen gemacht?
Wann startet ihr denn, noch dieses Jahr? Vielleicht treffen wir uns ja mal unterwegs?
Sonnige GrĂŒsse aus QuĂ©bec
Bettina und Reto