Letzte Vorbereitungen für Nordamerika – Einbruchschutz an Türen und Fenster

Verspätung der Fähre

Unsere Pendenzenliste ist abgearbeitet, wir haben die Schweiz verlassen und stehen seit gestern ca. 30km westlich von Hamburg, an einem schönen Stellplatz an der Elbe. Morgen Donnerstag, dem 28. April 2022, werden wir Jupi, unser Bimobil EX366, zur Verschiffung abgeben. Wie bereits in einem früheren Bericht erwähnt und erwartet, hat nun auch unsere RoRo-Fähre «Atlantic Star» nach Halifax einige Verspätung. Die Abfahrt sollte ursprünglich am 2. Mai stattfinden, nun ist es der 14. Mai, doch unsere Verschiffungsagentur Seabridge hat uns gestern auf ein früheres Schiff umgebucht, die «Atlantic Sail». Deren Abfahrtsdatum ist aktuell der 10. Mai und die Ankunft in Halifax ist für den 23. Mai vorgesehen, wobei dann noch zwei Arbeitstage bis zur Abholung vergehen werden. Als Grund für die Verspätung wird Corona angegeben, durch die Erkrankung/Abwesenheit vieler Hafenarbeiterinnen und Hafenarbeiter daure die Be- und Entladung länger als geplant.

Einbruch in parkierte Fahrzeuge

In den letzten Wochen haben wir viel in unseren Reiseführern zu Ost- und Westkanada gelesen. Vorallem im Westkanada-Reiseführer wurde an mehreren Stellen erwähnt, dass in den Parks und Städten immer mal wieder in Autos eingebrochen wird und man deshalb keine Wertgegenstände im parkierten (und verlassenen) Fahrzeug lassen soll. Wie sieht es punkto Sicherheit bei uns aus?

Wie sicher ist unser Jupi?

Die Einbrecher suchen sich einfache Ziele, denn es muss schnell gehen. Stossen sie auf Widerstand, ist die Gefahr des Erwischtwerdens gross und sie suchen sich ein anderes Opfer / Fahrzeug. Während die Türen zur Aufbaukabine und Heckgarage unseres Bimobil eine sehr sichere 3-Punkt Verriegelung besitzen und mit den vielen und grossen Schrauben und Scharnieren auch optisch sehr sicher aussehen, liegt der Schwachpunkt wohl eher bei den Kunststoff-Fenstern mit den filigranen Plastikverschlüssen sowie dem Fahrerhaus. Absolute Sicherheit gibt es natürlich nicht, trotzdem haben wir nun unser Fahrzeug in drei Punkten verstärkt.

1. Fahrzeugtür
Mit einer stabilen Kette verbinden wir die beiden Türen und schliessen die Kette in der Mitte so ab, dass die Kette auch bei eingeschlagener Scheibe nicht verschoben werden kann. Wir haben es ausprobiert, selbst wenn die Türen nicht abgeschlossen sind, bringt man sie so nicht auf.

stabile Kette zwischen den beiden Türen;
das Schloss in der Mitte greift durch mehrere Kettenglieder, so dass die Kette nicht verschoben werden kann;

Die Kette soll auch abschreckend wirken, so nach dem Prinzip: Dieses Fahrzeug ist kein einfaches Opfer, viel Widerstand für Einbrecher – sucht euch was anderes aus.

Trotzdem könnte theoretisch jemand durch die eingeschlagene Fensterscheibe in die Fahrerkabine einsteigen, deshalb ist es wichtig, keine Wertgegenstände im Fahrerhaus zu haben, auch der Fahrzeugausweis sollte nicht im Handschuhfach liegen.

2. Durchgang Fahrerhaus – Wohnkabine
Der nächste Schwachpunkt ist der Durchgang in die Wohnkabine. Die Türe ist zwar stabil, besitzt aber kein Dreipunktschloss. Aus diesem Grund haben wir im Bauhaus zwei Zusatzschlösser für Fenster gekauft, die perfekt in die 2.5cm breite Lücke des Türrahmens passen. Auf diese Weise kann man die Durchgangstüre nicht einfach mit der Schulter oben oder einem Fusstritt unten aufbrechen.
(auf Bild klicken, um es in ganzer Grösse und schärfer zu betrachten)

3. Dometic-Seitz Fenster
Auf der Suche, wie man unsere Fenster sicherer machen kann, bin ich auf eine überraschend einfache Lösung für unseren Fenstertyp Dometic-Seitz S5 gestossen. Die Firma Evoservice GmbH aus Hude/DE bietet ein Chromstahl-Profil an, das man einmalig von unten auf das Fenster schiebt und es dann innen mit einem weiteren kleinen Winkel gegen den Rahmen verschliessen kann. Weder muss man Löcher bohren, noch etwas ankleben oder sonst an der bisherigen Installation etwas verändern.

Die Produkte sind im Internet unter dem Namen Womo-Sicherheit.de zu finden. Leider versendet der Shop nicht in die Schweiz, doch dank unserem Postfach beim WorldPacketShop (WPS) in Waldshut-Tiengen, liessen wir uns das Packet portofrei dorthin liefern und holten es auf unserer Fahrt nach Hamburg ab.

Am Abend montierte ich die Teile dann sogleich an unseren drei Fenstern. Am ersten musste ich etwa vier Mal üben, bis ich den Trick raus hatte. Es ist wichtig, die Chromstahl-Schiene im 45° Winkel unter das Fenster zu drücken – steht eigentlich so in der Anleitung. Danach klappte es bei Fenster Nummer zwei und drei im ersten Zug. Das Fenster ist nun wirklich kaum mehr zu öffnen, man muss schon die Scheibe einschlagen.

Zwei Nachteile habe ich bis jetzt festgestellt:

  • Die Rändelschrauben sind etwa einen Milimeter zu lang und berühren beim Öffnen oder Schliessen der Fenster leicht den Fensterrahmen. Ich werde sie bei nächster Gelegenheit etwas kürzen.
  • Die Metallwinkel von aussen nach innen sind natürlich eine Kältebrücke und deshalb am Morgen feucht. Doch die Sicherheit geht vor.

Wie das System im Detail funktioniert ist sehr gut auf Youtube zu sehen: Externer Link Youtube

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2 Antworten

  1. ingeborg sagt:

    Hallo Bettina und Reto,
    jetzt seid ihr gut gerüstet, Einbrecher haben es bei eurem Jupi nicht leicht. Wir wünschen euch eine sichere und interessante Reise und dass ihr euren Jupi ohne Schäden in Empfang nehmen könnt. Wir sind gespannt auf eure Berichte und werden sie auch weiterhin verfolgen.
    TOI toi toi und alles Gute.
    Liebe Grüße von uns 3

    • bvision sagt:

      Liebe Ingeborg, lieber Ralf und Ingo
      Vielen Dank für eure lieben Reisewünsche und -grüsse. Wir freuen uns riesig.

      Liebe Grüsse
      Bettina und Reto

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