Endlich Sturm

Zu Besuch bei Hinkelsteinen

Auf einer schönen Velotour besuchten wir zwei weitere Orte mit Hinkelsteinen, auch Menhire genannt. Am ersten Ort war es ein PĂ€rchen, einmal stehend, einmal liegend. Etwas speziell war fĂŒr uns, dass diese beiden Menhire von Kergadiou mitten in einer Kuhweide standen. Kein Wunder wollten diese dann auch auf das Bild.
GemÀss Wikipedia geht man davon aus, dass der liegende Menhir bei Verschönerungsarbeiten vor ein paar Tausend Jahren umgefallen ist. Warum er aber nicht wieder aufgestellt wurde, sei nicht klar. Oder hat die liegende Position doch einen Grund?
Beide Menhire haben eine GesamtlÀnge von rund 10.5m und ein Gewicht von etwa 100t. Und wie erwÀhnt, erstellt wurden sie vor rund 5000 Jahre. Der noch stehende schaut rund 8.5m aus der Erde raus.

Beim zweiten besuchten Ort mit dem Menhir von Kerloas steht der aktuell höchste Hinkelstein von Frankreich, er schaut 9.5m ĂŒber Grund und hat ein Gewicht von 150t. Er wurde vor rund 6000 Jahren erstellt und war gemĂ€ss Wikipedia frĂŒher ĂŒber 10m hoch, seine Spitze brach aber ab, wahrscheinlich durch ein Unwetter resp. Blitzeinschlag.
(wie immer: um die Bilder in voller Grösse und scharf zu betrachten, auf das Bild klicken)

Sturm auf See, Seegang und Gischt am Ufer

Seit Tagen beobachten wir das Wetter, das auch hier einige Kapriolen schlĂ€gt. Die Temperaturen steigen kaum noch ĂŒber 21°C und immer wieder regnet es. Die Wettervorhersage ist ziemlich ĂŒberfordert und stimmt nur noch grob. Auch mit Hilfe des Radarbildes lĂ€sst sich kaum vorhersagen, wann es wo regnet.
Mal scheint die Sonne, dann regnet es 20 Minuten spĂ€ter wie aus KĂŒbeln und nochmals 20 Minuten spĂ€ter scheint wieder die Sonne, als wĂ€re nichts gewesen. Doch auch dieses nordische Wetter hat seinen Reiz und die Landschaft, sei es im Landesinnern oder an der KĂŒste, erscheint in satten Farben vor dunklem Himmel.

Wir hoffen auf Sturm und damit auf spektakulĂ€re Gischtwolken rund um LeuchttĂŒrme und Felsen. GemĂ€ss Wetterbericht soll der Seegang tatsĂ€chlich auf bis zu 4m zunehmen, das wĂ€re natĂŒrlich genial (aus fotografischer Sicht). Zwischen den RegenlĂŒcken gehen wir daher immer wieder an den Strand und haben tatsĂ€chlich GlĂŒck: Der 28m hohe Leuchtturm Phare du Four wird ein paar Mal wirklich schön eingesprĂŒht. Auch wenn wir zwei Kilometer davon entfernt stehen und nur ein 200mm Objektiv haben, gelingen dank Stativ und Ausschnittvergrösserungen mit Photoshop Lightroom zwei gute Bilder.

Doch auch die Felsen an der KĂŒste produzieren immer wieder spektakulĂ€re Gischtwolken:

Surfer auf den Wellen

Was uns natĂŒrlich auch interessierte waren die Surfer (Wellenreiter): Was die jetzt wohl fĂŒr Wellen haben und wie sie sich darin bewegen? Wir fuhren mit Jupi wieder etwas in den SĂŒden an einen Surfstrand, den wir ein paar Tage frĂŒher schon besuchten.

Surfstrand – sieht nur leer aus, weil er so riesig ist

Doch die Wellen waren hier mit ein paar Ausnahmen optisch nicht wirklich spektakulĂ€r. Sie waren aber relativ schnell und brachen sich fast immer auf einen Schlag. FĂŒr die Wellenreiter schienen diese Bedingungen sehr anspruchsvoll gewesen zu sein, denn wir sahen in der Gischt viele Bretter herumwirbeln…

GefĂ€hrliche KĂŒste

Immer wieder spektakulÀr finde ich die HÀfen bei Ebbe, wo die Boote auf der Seite liegen, es sieht aus wie nach einer Katastrophe.
Doch nicht immer verlĂ€uft es hier so harmlos. Am 16. MĂ€rz 1978 geriet der Tanker Amoco Cadiz hier bei Sturm in Seenot weil die Ruderanlage wegen einer gebrochenen Hydraulikleitung ausfiel. Er war vom Persischen Golf nach Rotterdam unterwegs, die Schleppversuche verzögerten sich zuerst wegen Streitigkeiten ĂŒber das Bergungshonorar und dann brach auch noch die Schlepptrosse. Schlussendlich zerschellte das Schiff an den Felsen und zerbrach in drei Teile. Damit das Öl nicht unkontrolliert ĂŒber lange Zeit auslief, wurden nach 19 Tagen alle Ventile geöffnet und das Schiff beschossen. Über 100’000t Öl verschmutzten Meer und KĂŒste.

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