Reise nach Kanada und erste Eindrücke

Flug-Vorbereitungen

Nach der Abgabe von Jupi am 28. April im Hafen von Hamburg bleiben wir noch ein paar Tage in der Hansestadt. Am 1. Mai fahren wir mit dem Zug nach Frankfurt am Main und treffen dort Hannelore, Bettinas Mutter. Sie wird den ersten Monat zusammen mit uns reisen und kann so ihre EnkelinValérie wieder einmal sehen, die wir in Québec besuchen werden. Am 2. Mai wird unser Flug nach Kanada starten, so haben wir noch einen guten Tag Zeit für mögliche Corona-Tests oder sonstige Last-Minute-Aktionen.

Da seit dem 1. April 2022 für die Einreise nach Kanada kein negativer PCR-Test mehr notwendig ist, haben wir etwas freie Zeit und besichtigen den Flughafen von der Zuschauerterrasse aus. Es ist an diesem ersten Mai sehr wenig los, wir haben aber Glück und sehen den Start eines mächtigen Airbus A380 von British Airways.

Danach erledigen wir die letzten Vorbereitungen für die Einreise nach Kanada. Einerseits muss jede Person eine elektronische Reisegenehmigung namens eTA beantragen, die dann fünf Jahre lang gültig ist, was wir schon vor etwa einem Monat erledigt haben. Andererseits muss jede und jeder seine Daten in einer App namens ArriveCAN registrieren und dort den Pass, die Covid-Zertifikate und frühestens 72 Stunden vor dem Abflug den Flugplan hochladen. Da die Einreise-Vorgaben wegen Corona laufend ändern, ist es sehr wichtig, immer wieder im Internet nach zu schauen, was genau gilt. Als beste Seite hat sich für uns diejenige des deutschen auswärtigen Amtes erwiesen, die ist praktisch tagesaktuell. Das Schweizer Pendant vom EDA ist (aus touristischer Sicht) nicht brauchbar.

Die ArriveCan App gibt es einerseits als Browser-Version und andererseits als App für Smartphones. Man erstellt darin einen Account und kann dann die ganze Reisegruppe erfassen, es braucht also nicht jede Person eine eigene App zu installieren. Aktuell nur in der Browser-Version und nur wenn man nach Toronto oder Vancouver fliegt, kann man auch gleich die Fragen der Immigration bezüglich Lebensmittel, Waffen, Drogen, Aufenthaltsdauer etc. beantworten. Es kommen laufend neue Städte dazu und ich bin sicher, in Kürze wird das Erfassen dieser zusätzlicher Daten auch mit der Smartphone-Version möglich sein. Da überall der gleiche Account benutzt wird, haben wir die Daten im Browser am PC erfasst, was viel angenehmer ist. Danach sind sie automatisch auch auf der Smartphone-App vorhanden und man muss nicht alles ausdrucken, sehr praktisch.

Unser Flug startet um 15 Uhr, der CheckIn wird drei Stunden davor geöffnet. Wir checken zuerst an einem Automaten ein, doch für die Bordkarte müssen wir dann trotzdem wieder an den CheckIn (scheinbar wegen USA/Kanada). Also bringt ein automatischer CheckIn (aktuell) nichts. Am CheckIn-Schalter dann riesiger Stau, es geht kaum vorwärts. Wir sind etwa die zehnte Gruppe. Als wir an der Reihe sind meint die Dame am Schalter, wir seien heute die ersten, welche die ArriveCan-App ausgefüllt hätten, alle andern müssten dies noch nachholen…

Flug nach Kanada/Toronto

Der Flug startet mit etwa 30 Minuten Verspätung und verläuft ereignislos und ruhig, nachdem wir auf knapp 11’000m fliegen. Wir haben Premium Economy gebucht und so mehr Beinfreiheit, auch ist das Essen schon dabei. Wir fliegen über den Nordatlantik, nahe an Island und Grönland vorbei, doch die meiste Zeit ist es bedeckt und wir sehen kein Meer oder Land. Erst kurz vor Kanada reisst der Himmel etwas auf und wir entdecken ein paar Eisberge sowie die Eisbarrierre vor der Küste Labradors in Nordkanada.
(um die Bilder jeweils grösser und schärfer zu sehen bitte darauf klicken)

Das Flugzeug ist praktisch voll und es hat sehr viele Personen mit ukrainischem Pass. Gegen Ende des Fluges wird mehrmals darauf hingewiesen, dass für eine Einreise nach Kanada unbedingt die ArriveCan-App notwendig sei, wer seine Daten darin noch nicht hochgeladen habe, müsse dies noch vor der Immigration machen.

Dank hilfreichem Rückenwind erreichen wir Toronto trotz verspätetem Start eine halbe Stunde vor dem Flugplan. Noch selten habe ich dann ein so effizientes Einreiseprozedere erlebt wie in Kanada. Kaum ausgestiegen werden wir in einen grossen Raum geschleust, wo es etwa vierzig Automaten gibt und wir uns mit Hilfe der ArriveCan-App anmelden (= QR-Code einscannen und dann noch jeden Pass einscannen). Wir kommen da sehr zackig durch und danach geht es zu einer Immigration-Offizierin. Die stellt ein paar Fragen bezüglich Aufenthaltsdauer und was für eine Verwandte wir besuchen werden. Da wir ein halbes Jahr bleiben wollen, schrieb ich ins entsprechende Feld 182 Tage rein, man kann aber nur 180 Tage ohne Visum einreisen. Dies korrigiert sie und kaum 20 Minuten nach der Landung sind wir durch. Genial.

Flug nach Québec

Für den Weiterflug nach Québec müssen wir vom Terminal 3 zum Terminal 1 wechseln und dort nochmals einchecken. Interessant ist, dass wir dort den QR-Code unseres Schweizer Covid-Zertifikates einscannen müssen, von der ArriveCan-App wollen sie nichts wissen…

Weiterflug mit AirCanada, im Hintergrund noch unser Condor-Flieger

Da dieser Regionalflug noch auf Passagiere von verspäteten Flügen warten muss, verzögert sich der Start um fast zwei Stunden. Um 01:00 Uhr kommen wir dann in der Wohnung bei Valérie in Lévis, einem Vorortstädtchen von Québec, an. Seit 24 Stunden sind wir nun auf den Beinen und deshalb ziemlich erledigt, aber auch überglücklich, hatten wir doch vor ziemlich genau einem Jahr die erste Idee zu dieser Reise gehabt und mit der Planung begonnen.

Erste Eindrücke der Umgebung

Vieles hier in Québec erinnert uns an die USA, wo Bettina und ich von 1999-2001 lebten und arbeiteten. Alles ist amerikanisch XXL-gross, speziell dabei ist, dass alles französisch angeschrieben ist.

Wenn Franzosen uns Deutschschweizer sprechen hören, schmunzeln sie gerne über unseren Français Fédéral genannten Dialekt. Hier geht es uns ähnlich, das Français Québécois tönt in unseren Ohren sehr speziell, ähnlich wie wenn ein Schotte englisch spricht. Sie benutzen zwar die gleichen französischen Wörter wie wir, betonen sie aber in unseren Ohren sehr eigenartig. Manchmal haben sie auch einen extremen Englisch-Einschlag, so dass wir fast nicht erkennen, ob jetzt französisch oder englisch gesprochen wird…

Auf den Strassen sehen wir mehrheitlich japanische und südkoreanische Automarken, aber es kurven auch einige VW, Audi und Volvos herum. Amerikanische Hersteller hat es fast nur bei den PickUps oder den wenigen Teslas. Interessant ist auch, dass die Fahrzeuge hier in Québec wie in einigen US-Bundesstaaten vorne kein Nummernschild benötigen. Ungewöhnlich ist ein Strassenreinigugsfahrzeug, dass auf jeder Seite eine Steuerrad besitzt, wohl um genauer am Strassenrand zu fahren.

Aufgefallen ist uns auch, dass hier jede Eingangstür eines Mehrfamilienhauses eine eigene Hausnummer besitzt, was es für den Briefträger natürlich einfacher macht. Spannend in fremden Länder auch immer die Stromversorgung, d.h. wie die Kabel da herum hängen. Kanada hat übrigens wie die USA und Mexiko 120 Volt als Netzspannung.

Etwas durcheinander ist Valéries Katze, hat es jetzt doch tagsüber plötzlich drei Personen in der Wohnung, wo sie bis jetzt immer alleine war.

Xenia, am liebste auf dem Tumbler

Dies ist ein wiederverwendbarer Block von Reto
Mal schauen ob dies wirklich funktioniert
Update 1

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2 Antworten

  1. Nelly + Kurt sagt:

    Hallo zäme,
    besten Dank für die Bilder und den interessanten Kommentar, das ist ja sehr kompliziert, dass man mit den Dokumenten keinen Fehler macht.
    Wir haben sehnlichst auf einen Bericht gewartet.
    Gestern Abend war die Bundesrätin Amherd in Holziken, in der Mehrzweckhalle, wir waren nicht dabei, wäre aber sicher sehr interessant gewesen, Viele Grüsse aus Schöftland Nelly + kurt.

    • bvision sagt:

      Hallo zusammen
      Es läuft hier alles bestens, auch das Wetter wird langsam, nachdem es anfangs Woche noch bewölkt und regnerisch war. Seit Vorgestern haben wir fast immer blauer Himmel, allerdings ist es doch recht kühl und der Frühling ist noch nicht wirklich da.
      Liebe Grüsse
      Reto

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