Katharer Burgen, Mondaufgang und Leckverursacher
Fangen wir mit dem Leckverursacher an: Wir haben ja im letzten Bericht geschrieben, dass unsere Heckgarage in letzter Zeit immer etwas feucht war, Ursache unbekannt. Nun entdeckten wir, dass noch mehr Wasser im «Wasserverteilzentrum» unter der Küche auf dem Boden war, wir konnten etwa einen Deziliter aufnehmen.
Zuerst vermuteten wir eine Folgeschaden vom Winter, als uns zwei Mal das Wasser bei -15°C und mehr einfror. Doch bei der anschliessenden Kontrolle erwiesen sich alle Leitungen und Verbinder als dicht. Allerdings haben wir die wahrscheinliche Kältebrücke für das Einfrieren der Kaltwasserleitung zum Spühltrog in der Küche entdeckt: Die Aussendusche. Dieser Kasten steckt in einer Öffnung der Aussenwand, besteht aus 2mm Kunststoff und ist absolut nicht isoliert. Und innen gleich untendurch liegt die damals zugefrorene Wasserleitungen.
Wir trocknen mehrmals alles auf, lassen Wasser laufen – nichts, kein Tropfen. Erst nach einiger Zeit wurde es wieder feuchter. Doch woher kommt das Wasser? Es ist auch nicht so, dass die Druckwasserpumpe immer wieder anläuft, die ist mit ganz wenigen Ausnahmen ruhig.
Gestern Abend spät dann, als wir vor dem zu Bett gehen nochmals alles öffneten, entdeckte Bettina, dass es unter der Wasserpumpe feucht war und dann sah ich, wie dem Elektrokabel entlang ein Tropfen nach dem andern floss. Gar nicht gut. Wir starteten die Pumpe: Und das Wasser versiegte wieder. Auch danach war es wieder trocken, es floss nicht weiter.
Ich installierte dann einen abgeschnittenen Joghurtbecher darunter und heute Morgen hatte es dort tatsächlich Wasser. Also ist definitiv mit der Wasserpumpe etwas nicht in Ordnung. In der Anleitung, die Bimobil zum guten Glück unseren Unterlagen beilegte, lasen wir, dass dies vorkommen könne, man müsse in diesem Fall einfach alle Schrauben nachziehen. Wenn dies nichts helfe, könne auch die Membrane der Pumpe defekt sein. Also müssen wir jetzt zu einem Stellplatz fahren, um alles Frischwasser abzulassen, damit wir die Druckwasserpumpe ausbauen und kontrollieren können.
Sonst haben wir in den letzten Tagen zwei Höhenburgen der Katharer angefahren. Zuerst diejenige in Roquefixade. Allerdings waren hier die wenigen Parkplätze in der engen Gemeinde alle besetzt. Wir hielten dann etwas ausserhalb und liessen unsere Drohne steigen:
Der Name stammt vom katalanischen roca fisada und bedeutet gespaltener Fels. Von 1209 – 1212 wurde die Burg während des Katharerkreuzzuges der katholischen Kirche belagert und dann zerstört. Bereits 1288 wurde sie aber wieder aufgebaut. Im 17. Jh. wurde sie auf Befehl von Ludwig XIII erneut zerstört.
Wir fuhren weiter zur Burg Montségur, wo es mehr und grössere Parkplätze haben soll und wurden nicht enttäuscht. Die Burg scheint eine der bekanntesten Katharerburgen zu sein, auch sie liegt auf einem hohen Felsen und ist schwer einzunehmen. Montségur heisst «Sicherer Felsen».
Gemäss Wikipedia wurde der Berg bereits seit der Stein- und Bronzezeit bewohnt. Zu Katharerzeiten wurde auf dem Fels eine kleine Ortschaft gebaut in der rund 500 Personen lebten und die mit den umliegenden Ortschaften Handel trieben. Gemäss einer Legende sollen die Katharer hier den heiligen Gral versteckt haben. Auch diese Burg wurde belagert, allerdings erst von 1243-1244. Die Bewohner wurden am Ende vor die Wahl gestellt, von ihrem Glauben abzukehren oder auf dem Scheiterhaufen zu enden. 225 Einwohner wählten nach der Aufgabe den Scheiterhaufen und wurden am Fuss des Berges verbrannt.
Die Burg und Häuser wurden zerstört, doch bereits Ende des 13. Jahrhunderts wieder als Festung von den Franzosen gegen Aragon neu aufgebaut. Was wir also heute sehen, hat wie in Roquefixade nichts mehr mit der ursprünglichen Katharerburg zu tun.
Gestern unternahmen wir noch eine Wanderung auf den Berg vis à vis. Die Burg sieht man zwar nicht besser, aber man sieht noch tiefer ins Hinterland. Und wenn man ganz gut schaute, fand man sogar den See, an welchem wir vor etwa 10 Tagen standen, den Lac de Montbel. In die andere Richtung waren die Schneeberge der Pyrenäen ganz nahe.
Schon lange schwebt uns ein Nachtbild mit einer Burg und dem Mond vor. Heute sollte es Tatsache werden, denn gemäss unseren Berechnungen müsste der Mond, wenn wir am berechneten Ort stehen, genau über der Burg Montségur aufgehen. Zur Berechnung benutzten wir die kostenpflichtige App «PhotoPills», die wir nur empfehlen können.
Bei den zwei Mondbildern handelt es sich jeweils um HDR-Aufnahmen, d.h. eine Belichtung von mehreren Sekunden, damit die Burg sichtbar ist (der Mond wird dabei aber völlig überbelichtet) und dann eine ganz kurze Belichtung, damit man die Konturen des Mondes sieht (von der Burg und dem Hügel ist dabei gar nichts sichtbar, zu dunkel). Danach habe ich die beiden Bilder im Photoshop wie beim Focus Stacking zusammengefügt. Wir sind begeistert, auch wenn die Qualität der Bilder noch nicht perfekt ist.